Gemeindeversammlung der Lutherkirchengemeinde

Nachricht 14. Januar 2024

Bericht des Vorsitzenden Karl Fleßner vom 14.1.2024

Liebe Anwesende:

Schön, dass Sie zur Gemeindeversammlung geblieben sind und damit Ihr Interesse bekunden. Die Kirchengemeindeordnung sieht eine jährliche Gemeindeversammlung vor. Dieser Verpflichtung kommen wir jetzt nach. Ich möchte in meinem Bericht auf das vergangene Jahr zurückblicken und einen kleinen Ausblick auf dieses Jahr wagen. Der Bericht erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Etwas intensiver möchte ich eingehen auf die Besonderheiten.

Kirchenmusik

Herausstechend in diesem Jahr war die Gründung einer Singschule in Kooperation mit der Kreismusikschule. Vorab mussten Verhandlungen über einen Kooperationsvertrag geführt werden. Ich danke an dieser Stelle den Verhandlungsführern für die Lutherkirche Fritz-Rudolf Brahms und Johannes Gessner. Nach den Sommerferien konnte die Singschule „United to sing“ gegründet werden. Der Name sagt schon, dass dieses Angebot für alle Kinder gilt, egal welcher Nationalität, Hautfarbe und Religionszugehörigkeit. Es wird in drei Chorklassen unterrichtet. Chorklasse I für Schülerinnen und Schüler von 6-8 Jahren, Chorklasse II von 8-10 Jahren und ein Jugendchor. Darüber hinaus gibt es noch Stimmbildungsunterricht. Am 2. Advent gab es bereits den ersten Auftritt. Am 09.06 um 16:00 Uhr wird das erste Kindermusical der Singschule aufgeführt werden.

Etabliert hat sich der Popchor „Van Harten“. 80 -100 Sängerinnen und Sänger treffen sich jeden Montag zu Probe. Ein erster größerer Auftritt fand zur Kulturnacht statt.

Es hat erneut einen Vocal Day gegeben. Diesmal mit einem Chor aus Dänemark. Sehr experimentell und für manche Ohren ungewöhnlich war das Konzert „Orgel trifft Techno“. Soweit ich informiert bin, wird es in diesem Jahr ein Konzert „Orgel meets Metall“ geben. Gut, dass unser KMD damit neue Wege geht. Des Weiteren gab es am 30.09. die Uraufführung eines Magnifikats. Herr Gessner war an der Entstehung dieses Werks selbst beteiligt. Für die Lutherkirche konnte ein digitaler Flügel angeschafft werden. Sie sehen, kirchenmusikalisch ist so einiges in Bewegung. Freuen Sie sich mit mir auf viele musikalische Höhepunkte. Hinweisen möchte ich schon mal auf das Tombola-Orgelkonzert am 11.02. Alle weiteren Termine entnehmen Sie bitte dem Gemeindebrief, der Lokalpresse oder den sozialen Medien.

Stadtpastor

Nicht nur durch die Kirchenmusik wird Kirche nach außen sichtbar, sondern auch durch unseren Stadtpastor. Zu Beginn wurde er durch die Corona-Bestimmungen noch ziemlich ausgebremst. Nun aber stellen wir fest, dass durch die zahlreichen Kontakte in die Stadtgesellschaft hinein ein Netzwerk entstanden ist, das öffentliche Aktionen ermöglicht, die die Kirche nach außen sichtbar macht und ihre Position verdeutlicht. Ich erinnere an die Teilnahme an der Mahnwache, die jeden Montag unter dem Motto für Frieden und Gerechtigkeit stattfindet.

Fest etabliert sind die Passionspunkte an wunden Orten in Leer in der Karwoche.  Das diese auch nachwirken zeigt die Initiative zur Errichtung eines Gedenksteins. Es handelt sich um die Erinnerung an die frühere Sinti-Wohnwagensiedlung im Bereich Königskamp. Diese Initiative zur Errichtung eines Gedenksteins geht unmittelbar auf einen Passions-Punkt aus dem Jahr 2022 zurück.

Der KV hat daraufhin beschlossen, dem Anliegen der Stadt Leer und des Sinti-Vereins Ostfriesland entgegenzukommen und stimmte dazu der Veränderung der Zaunanlage im hinteren Grundstücksteil unserer Kita am Pastorenkamp zu.

Herausragend war das Leeraner Bilder-Bibel-Projekt in Zusammenarbeit mit Hildegard Sjoukje Uken. Menschen haben sich mit für sie wichtigen Bibelversen und Geschichten auseinandergesetzt und diese unter fachkundiger Anleitung künstlerisch umgesetzt. Vom Kleinkind bis zur Greisin bzw. zum Greis waren daran beteiligt. Angestrebt wurden so ca. 200 Bilder analog zum Stadtjubiläum „200 Jahre Verleihung der Stadtrechte“. Die Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. Fast 400 Bilder sind entstanden. Durch eine Open-Air-Ausstellung wurden diese Bilder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dieses war nur möglich durch Sponsoren, die die Ausstellung finanziell unterstützten und ehren- und hauptamtlichen Helferinnen und Helfern. Eine Auswahl der Bilder befinden sich in einem Kalender, der Sie für 15,- Euro erworben werden kann. 

Erwähnen möchte ich noch die Herbstakademie unter dem Titel „Lebensklug werden – vom Umgang mit Sterben, Tod und Trauer heute;

Das Sommerprogramm: Himmel und Erde, ein Angebot für Gäste, Einheimische, Jung und Alt, Neugierige und Interessierte;

Die Beteiligung am historischen Altstadtfest

In diesem Zusammenhang möchte ich noch weitere Höhepunkte des Jahres nennen. Die Kulturnacht war wieder ein voller Erfolg, ebenso das zweite Leeraner Tauffest im Luthergarten und der Lebendige Adventskalender.

Bauvorhaben

Für das Gemeindehaus, Patersgang 4, das vor gut 17 Jahren gebaut wurde, stellte sich der KV die Frage, wie er diese Immobilie klimaneutral und wirtschaftlich betreiben kann. Das Ziel ist dabei, vom Gas wegzukommen und Strom selbst zu produzieren. Wir gehen davon aus, dass sich die Investition mittelfristig für die Lutherkirche rentieren wird, da damit zu rechnen ist, dass der CO2-Preis zukünftig steigen wird.

Wir haben dabei nach umfangreicher Analyse festgestellt, dass der Einbau einer Wärmepumpe dabei grundsätzlich ebenso möglich ist, wie der Bau einer Photovoltaikanlage. Um in den Genuss der staatlichen Förderung zu kommen, musste zügig gehandelt werden.

Im Vorfeld mussten unzählige Gespräche mit der Stadt, dem Kirchenamt, der Landeskirche etc. über die Realisierung bezüglich Genehmigungen und Finanzierung geführt werden.  Es folgte, entsprechende Firmen zu kontaktieren und Kostenvoranschläge einzuholen. Nach Empfehlungen des Bauausschusses hat der Kirchenvorstand entsprechende Entscheidungen getroffen. Man sieht, wie viel Arbeit in solch einem Projekt steckt. Mein Dank gilt hier dem Bauzuschuss, insbesondere Jan Theermann, der viele Stunden investiert hat, um dieses Projekt voranzutreiben. Wir können sagen, dass durch diesen enormen Einsatz das Gemeindehaus Ostern klimaneutral sein wird. Damit hat die Lutherkirche im Kirchenkreis eine Vorreiterrolle. Durch diese Maßnahme ist uns als Lutherkirche die besondere Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung bewusst. Wir sehen uns in der Pflicht, einen Beitrag zum Schutz des Klimas beizutragen.

 

Weitere Arbeiten und Themen mit dem sich der Bauausschuss beschäftigt hat und zum Teil weiter beschäftigen wird:

•        Sanierung Lutherkirche

•        Verlagerung vom KMD Zimmer in das Gästezimmer

•        Planung von drei Wohnungen im Bereich vom Gemeindebüro – konkrete Pläne mit Angeboten werden im Frühjahr vorgelegt.

•        Fassadensanierung Patersgang 2 wurde durchgeführt

•        die Mauer zum Grundstück Patersgang 2 wurde instandgesetzt

•        Zur Vorbereitung der Errichtung einer Photovoltaikanlange wurden Lampen auf dem Dachboden montiert

das Archiv wurde aufgeräumt und der Bestand aussortiert.

Sie sehen, wie umfangreich der Aufgabenkatalog ist. Einiges davon wird der neue KV planen und umsetzen müssen.

Personal

Mit bedauern haben wir zur Kenntnis genommen, dass unsere Superintendentin, Frau Olearius; uns verlassen wird und nach Berlin geht. Sie hat einen Stellenanteil von 2% an der Lutherkirche und war somit Mitglied des Kirchenvorstandes. Am 18.02. wird ihre offizielle Verabschiedung sein.

Weiterhin bedauern wir, dass Frau Thekla Behrends aufgrund beruflicher und familiärer Gründe im letzten Jahr gekündigt hat. Ein Schwerpunkt war die Arbeit mit Alleinerziehenden. Wir freuen uns, dass sie ehrenamtlich das Samstagsfrühstück weiterführen wird. Die Suche nach einer adäquaten Nachfolgerin bzw. einem adäquaten Nachfolger führten nicht zum Erfolg, so dass wir das Projekt „Gemeindehelferin“ beendet haben.

Mit dem Ausscheiden vom Ehepaar Gossling war eine Lücke entstanden, die wir mit der Einstellung von Herrn Firas ein wenig schließen konnten. Diese Stelle umfasst 30 Wochenstunden und ist zunächst auf fünf Jahre befristet, da sie größtenteils finanziell vom Jobcenter gefördert wird.

Anhand dieser kurzen Darstellung sehen Sie vielleicht schon, wie vielschichtig das kirchliche Leben ist. Es ist nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was geschieht. Vieles geschieht im Verborgenen, nach außen nicht sichtbar, aber dadurch wird einiges möglich. Kirchliches Leben gelingt durch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Kirchliches Leben lebt vom „Mitmachen“. Mitmachen ist nun ein gutes Stichwort.

Wahl

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus! In diesem Jahr endet die Legislatur des Kirchenvorstandes. Am 10. März wird ein neuer Kirchenvorstand gewählt. Am 09. Juni ist dann die offizielle Einführung. Bezüglich der Wahl hat der KV einige Aufgaben, die für die Durchführung der Wahl erforderlich sind, im Laufe des letzten Jahres erledigt. Es wurde ein Wahlausschuss gegründet. Die Anzahl der zu Wählenden wurde festgelegt. Der KV hat beschlossen, dass neben einer Online- und Briefwahl auch eine Urnenwahl möglich ist. Nach dem Gottesdienst am 10. März können Sie bis 17:00 Uhr hier im Lutherhaus Ihre Stimme abgeben.

Parallel zu den Vorbereitungen war es notwendig Gemeindemitglieder zu finden, die zu einer Kandidatur bereit sind. Der KV muss aus mindestens drei Personen bestehen. Nun können Sie sich sicherlich vorstellen, dass bei der Vielzahl der Aufgaben eine Gemeindeleitung bestehend aus drei Personen für die Lutherkirche nicht denkbar ist. Nun dürfen wir uns freuen, dass 13 Frauen und Männer sich zu einer Kandidatur bereit erklärt haben. Das ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich. Der neu zu bildende KV wird aus erfahrenen und neuen Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorstehern bestehen. Davon sind einige heute da, die sich Ihnen kurz vorstellen werden. Anschließend gibt es sicherlich noch die Möglichkeit, bei einer Tasse Tee ins Gespräch zu komme

Ich bedanke mich herzlich bei Ihnen und Euch. Ich hatte schon erwähnt, dass der KV die Anzahl der zu Wählenden festgelegt hat. Von unserem ursprünglichen Beschluss, die Anzahl auf 10 Personen festzulegen, sind wir abgerückt. Wir möchten gerne, dass alle dreizehn in den neuen KV einziehen. Folgende Gedanken liegen dieser Entscheidung zugrunde: überhaupt Personen zu finden, die bereit sind, sich langfristig ehrenamtlich zu engagieren, ist außerordentlich schwierig. Bei der Vielzahl der Themen ist es gut, die Arbeit auf möglichst viele Schultern zu verteilen. Sie könnten nun sagen, dass ist ja keine echte Wahl. Ich appelliere an Sie, gehen Sie zur Wahl und wählen Sie und schenken somit dem neuen KV Ihr Vertrauen. Ein wenig Rückenwind am Start tut sicherlich gut.

Vielen Dank