GEMEINSAM AUF DEN WEG MACHEN UND NEUES ENTSTEHEN LASSEN

Nachricht 29. Juni 2022

Ralph Knöfler wird am 8. Juli offiziell in sein Amt als Stadtpastor in Leer eingeführt

Menschen miteinander in Kontakt zu bringen ist ein Ziel, das sich Ralph Knöfler für seinen Dienst als Stadtpastor in Leer gesetzt hat. Seit einem guten halben Jahr ist er in der Ledastadt. Er hat Eindrücke gesammelt, einige Veranstaltungen begleitet und möchte in seiner Projektpfarrstelle über Gemeindegrenzen hinweg Akzente setzen. Am 8. Juli wird Superintendentin Christa Olearius ihn im Rahmen eines Stationsgottesdienstes offiziell in sein Amt einführen.

Gemeinsam auf dem Weg zu sein ist Ralph Knöfler wichtig. Deshalb hofft er auch, dass viele Menschen am 8. Juli mit ihm unterwegs sein werden. Denn sinnbildlich dafür stehe auch die Gottesdienstform für seine Einführung, erklärte er im Gespräch.

  • Um 16 Uhr soll dann im Bereich Nesse/Dr.-vom-Bruch-Brücke die erste Station sein.
  • Etwa eine Viertelstunde später wird an der Treppe des alten Rathauses Halt gemacht, wo auch Bürgermeister Claus-Peter Horst einige Worte sprechen möchte.
  • Gegen 16.45 Uhr findet in der Lutherkirche die feierliche Einsegnung Knöflers statt.

Keine offizielle Station, aber einen besonderen Punkt des Umzuges bildet für den Stadtpastor die Kreuzung bei der katholischen Kirche St. Michael, von der aus auch die reformierte Große Kirche und die Lutherkirche zu sehen sind. Diesen Blick verbindet Knöfler mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Leer und mit der ihm wichtigen ökumenischen Zusammenarbeit.

„Suchet der Stadt Bestes…- Gemeinsam finden!“ So ist der Stationsgottesdienst überschrieben. Zu dessen Elementen gehören biblische Worte, Musik, Statements unterschiedlicher Menschen und Begegnungen. Dazu passt die am gleichen Tag um 19.30 Uhr beginnende Kulturnacht der Altstadtkirchen.

Dass Menschen mit ganz unterschiedlichen Beziehungen zu Kirche und Glauben zusammenkommen, ist dem Stadtpastor ein Anliegen. Und das könne auch außerhalb kirchlicher Mauern geschehen. Erfahrungen dazu konnte er in Leer während der Veranstaltungsreihe „Passionspunkte“ sammeln, die gute Resonanz fand und für ihn ein „Highlight“ war.

Bevor Ralph Knöfler nach Leer kam, war er als Pfarrer der Evangelischen Kirche von Westfalen in Gemeinden in Rheine und Münster, als kreiskirchlicher Pfarrer an einer großen Berufsschule in Münster und als Schulpfarrer an verschiedenen Schulen einer großen Diakonischen Stiftung in Brandenburg im Berliner Umland freigestellt. Erfahrungen hat der 63-Jährige in vielen Bereichen gesammelt: Gemeindepfarramt und Funktionspfarramt, Kirche und Diakonie, Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Behinderten und alten Menschen, Bildung und Religionspädagogik, Seelsorge, Beratung und Spiritualität, kreative Gottesdienste und kulturelle Veranstaltungen, Projekte und Stadt(teil)arbeit gehörten dazu.

Mit der Einrichtung der Stelle eines Stadtpastors oder einer Stadtpastorin wollte die Lutherkirchengemeinde neue Wege beschreiten. Als Kooperationspartner standen ihr die Nachbargemeinden Friedenskirche Loga, Petruskirche Loga, Pauluskirche Heisfelde, Christuskirche Leer und Matthäikirche Bingum zur Seite. Den Grundstein habe der Luther-Kirchenvorstand (KV) gelegt, war von den Verantwortlichen zu hören. Als Pastorin Brigitte Pahlke die Gemeinde verließ, sei klar gewesen, dass deren halbe Stelle kaum neu zu besetzen sei. Deshalb sollte daraus eine zweite volle Pfarrstelle neben der von Pastor Christoph Herbold werden.

Der Kreis „Freundinnen und Freunde der Lutherkirche Leer“ entstand. Menschen unterstützen diesen, indem sie sich verpflichten, für den Projektzeitraum von fünf Jahren monatlich eine feste Summe zu zahlen. Außerdem sagte der Kirchenkreis 34.000 Euro für das Gesamtprojekt aus dem Mitarbeiterfonds zu. Vom landeskirchlichen Fonds Missionarische Chancen (FMC) wird die Stelle zudem anteilig mit Sach- und Personalkosten in Höhe von 116.750 Euro gefördert.

„Niemandem wird etwas weggenommen, Neues entsteht“, erklärte zum Projektbeginn Pastor Herbold zum Aufgabenbereich. Die Arbeit in den fünf beteiligten Gemeinden werde ergänzt, es entstehe keine Konkurrenz. Der Stadtpastor gehöre dem KV der Lutherkirche, dem Konvent und der Kirchenkreiskonferenz Emden-Leer mit allen Rechten und Pflichten an, hieß es. Neu an dieser Stelle sei, systematisch die „blinden Flecken“ und die ganze Stadt in den Blick zu nehmen.

An Einheimische, aber auch an Gäste von außerhalb hat Ralph Knöfler beispielsweise mit dem Angebot eines Sommerprogramms gedacht. Unter dem Motto „Himmelwärts“ soll es im Juli und August besondere Angebote geben. Sie reichen von Stadtpilgertouren über Gesprächsrunden bei Tee und Krintstuut bis hin zu einer Filmvorführung mit Live-Orgelmusik.
In Leer freut es den Pastor, zu vielen Terminen mit dem Rad fahren zu können. „Zu all dem, was ich tue, bin ich stolz auf meine drei Kinder und außerdem begeisterter Großvater“, verrät er Privates.

Käte Dübbel