Gemeindeversammlung der Lutherkirchengemeinde

Nachricht 31. Januar 2022

Bericht des Vorsitzenden Karl Fleßner vom 30.1.2022

Liebe Anwesende:

Schön, dass Sie zur Gemeindeversammlung geblieben sind und damit Ihr Interesse bekunden. Die Kirchengemeindeordnung sieht eine jährliche Gemeindeversammlung vor. Dieser Verpflichtung kommen wir jetzt nach. Ich möchte nun kurz über die Aktivitäten des Kirchenvorstandes sowie über Gemeindeaktivitäten des Vorjahres berichten. Gleichzeitig beinhaltet der Bericht einen Ausblick auf Planungen in diesem Jahr. Der Bericht erhebt dabei nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.

Corona

Kirchliches Leben entsteht vielfach durch Begegnung von Mensch zu Mensch. Nun wurde das kirchliche Leben im vergangenen Jahr durch die Pandemie wiederum erheblich eingeschränkt obgleich religiöse Zusammenkünfte, also Gottesdienste und Andachten sowie kirchliche Trauerfeiern nicht der 3-G oder 2-G-Regelung unterliegen. Weiterhin sind auch Veranstaltungen der Kirchengemeinde sowie Gruppen, Kreise, Chöre etc. keine privaten Zusammenkünfte. Unabhängig von den Warnstufen liegt es also in der Verantwortung der Kirchen und Gemeinden, eine gute Balance zwischen möglichst hohem Schutzniveau und freiem Zugang zu Gottesdiensten und Veranstaltungen etc. zu erreichen. Ja, ich muss sagen, es war hin und wieder ein hartes Ringen, um die in diesem Punkt richtigen Entscheidungen. Ich denke, es ist uns gelungen hier eine gute Balance herzustellen, so dass keine der Veranstaltungen zu einem Superspreader-Ereignis wurde. An dieser Stelle bedanke ich mich bei allen Beteiligten und Teilnehmer*innen für das sehr verantwortungsbewusste Verhalten. Und wenn ich mir das letzte Jahr so anschaue, dann war da trotz der Pandemie neben den Gottesdiensten eine Menge drin und möglich.

Personal

Im letzten Jahr wurden wichtige personelle Weichen gestellt:

In der Februarsitzung hat sich der KV intensiv mit der Besetzung der Pfarrstelle III auseinandergesetzt. Nun sind wir froh, dass wir die Stadtpastorenstelle nun besetzen konnten. Zur Finanzierung trägt die Landeskirche („Fonds

missionarische Chance“), der Kirchenkreis über den Mitarbeiterfonds und ein Freundeskreis bei. Was zunächst wie eine Utopie aussah, ist nun Wirklichkeit geworden. Der eine oder der andere hat vielleicht schon unseren Stadtpastor, Herrn Knöfler kennen lernen dürfen. Herr Knöfler ist seit Oktober bei uns und wird gleich im Anschluss an meinen Bericht einen Einblick in die Planungen in diesem Jahr geben. Schön, dass Sie da sind.

Bis zur Besetzung der Pfarrstelle III hat Pastor Thomas Jäckel die bestehende halbe Pfarrstelle inne gehabt. Darüber waren wir sehr froh, denn Pastor Jäckel hat neben den üblichen Aufgaben eigene Akzente eingebracht z.B. in den besonderen thematischen Gottesdiensten. Auch die wird es weiterhin unter Federführung von Pastor Jäckel in Zusammenarbeit mit einem Team geben. Einige von Ihnen und Euch haben vielleicht den Gottesdienst an Heiligabend an der Jugendherberge mit ihm erleben dürfen. Schön, dass er sich weiterhin der Lutherkirche verbunden fühlt und sich einsetzt.

Mit einem weinenden Auge blicken wir auf Ende Februar und mit einem lachenden auf Anfang März. Das hat folgenden Hintergrund: nach 18-jähriger Tätigkeit hier in der Lutherkirche und im Sprengel verabschieden wir Herrn Gerold in den Ruhestand. Er hat die Kirche zum Klingen gebracht und uns schöne musikalische Hörgenüsse beschert. Geplant war ein großes Konzert am 20. Februar. Aufgrund der pandemischen Entwicklung kann es leider nicht stattfinden. Die eigentliche Verabschiedung findet am 27. Februar um 15:00 Uhr im Rahmen eines Gottesdienstes statt. Falls Sie teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte an.

Das Bewerbungsverfahren zur Stelle des Kirchenmusikdirektors an der Lutherkirche in Leer ist abgeschlossen. Aus den 22 Bewerbungen und den Dreien, die sich einen Tag lang der Gemeinde und einer Kommission vorstellten, fiel die Entscheidung auf Johannes Geßner aus Lennep. Im März beginnt Herr Johannes Geßner mit seinem Dienst als Kirchenmusikdirektor hier an der Lutherkirche und im Sprengel. Mit einem Stellenanteil von 60 Prozent gestaltet er die kirchenmusikalische Arbeit der Lutherkirchengemeinde und mit 40 Prozent begleitet er als Fachberater die Kirchenkreise des Sprengels, insbesondere bei den Visitationen der Kirchengemeinden. Wir sind ganz gespannt auf das, was jetzt kirchenmusikalisch passiert.

Eine weitere personelle Frage, mit der wir uns befasst haben war, wie es ohne Hausmeisterehepaar und der veränderten Nutzung des Lutherhauses und der Kirche weiter gehen könnte. Aufgrund der angespannten Finanzlage war eine Neubesetzung der Stellen nicht möglich. Die Lösung war zunächst die Arbeit mit vorhandenen Kräften zu bewältigen. Es war dann doch möglich, Herrn Bode für eine Geringbeschäftigung (2,5 Stunden die Woche) zu gewinnen. Das Beschaffungswesen und die Vermietung hat Frau Klapproth übernommen bei einer Aufstockung der Stunden (3).

Eine Legislatur des Kirchenvorstandes beträgt 6 Jahre. Das ist schon eine lange Zeit, so dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass dort personelle Veränderungen geschehen. So ist der Stellvertreter des Kirchenvorstandes, Herr Rainer Holz, ausgeschieden. Dafür konnten wir Andreas Behrends für den Kirchenvorstand gewinnen. Frau Anja Ihnen Swoboda hat sich bereit erklärt, die Stellvertretung im Kirchenvorstand zu übernehmen. Herrn Holz danke ich für die geleistete Arbeit und Herr Berends und Frau Ihnen-Swoboda für ihre Bereitschaft im KV Verantwortung zu übernehmen.

Finanzen

Durch personelle Veränderungen im Kirchenamt können wir nun sehr zeitnah die finanzielle Entwicklung der Lutherkirchengemeinde wahrnehmen und somit Prognosen für die zukünftige Entwicklung stellen. Das gibt uns Planungssicherheit. Herr Blank hat uns in der Novembersitzung mitgeteilt, dass wir auf einem guten Weg sind. Er empfiehlt eine Erhöhung der Ausgleichsrücklage, um auf das Niveau der Satzung zu kommen. Sie sollte den Mindestbetrag von 14000,-Euro übersteigen. Ein Jahresfehlbetrag ist zulässig, wenn er unter Verwendung von Entnahmen aus Mitteln der Ausgleichsrücklage ausgeglichen werden kann. Wir sind auf einem guten Weg.

Bauvorhaben

Wir haben damit begonnen zu sondieren, ob es möglich ist, den Altbau des Lutherhauses zu bezahlbaren Mietwohnungen in der Altstadt umzubauen. Die Erträge sollen der Finanzierung des Erhalts des Altbaus dienen. Unter dem Aspekt des Klimawandels und der Bewahrung der Schöpfung möchten wir das Lutherhaus mit Photovoltaik ausstatten.

Friedhof

Zu unserer Kirchengemeinde gehört der große Friedhof an der Heisfelder Straße. Eine neue Friedhofsgebührenordnung wurde in Zusammenarbeit mit dem Kirchenamt erarbeitet und verabschiedet.

Es ist zu beobachten, dass in den letzten Jahren sich die Bestattungskultur verändert hat. Unser Friedhof benötigt immer weniger Platz, zum einen, weil es immer mehr Urnenbestattungen gibt, zum anderen, weil es nun auch in Leer die Möglichkeit gibt, sich in einem Friedwald bestatten zu lassen. Dadurch entstehen freie Flächen, die gestaltet werden wollen. Aus diesem Grund wurde der Freundeskreis des historischen Friedhofs an der Heisfelder Straße gegründet. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten der Beteiligung. Nistkästen wurden angeschafft, Blühflächen sollen entstehen.

Kirchliches Leben – Aktivitäten

Kirchliches Leben war trotz der Pandemie zwar eingeschränkt, aber doch möglich. Wir haben zum Glück eine große Kirche, sodass sichere Gottesdienste unter Beachtung der Hygieneregeln stattfinden konnten und können. Aufgrund der niedrigen Inzidenz im Sommer fand ein Abend für Ehren- und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Lutherhaus statt. Spannend war auch die Podiumsdiskussion mit der Kandidatin und den Kandidaten für das Bürgermeisteramt am 02.09.21. Mit der Kulturnacht in abgespeckter Form unter dem Motto „Kaark anners“ wollten wir wieder ein wenig Kultur in die Kirchen bringen. Unsere befreundeten Nachbargemeinden waren wieder mit dabei. Auch für dieses Jahr laufen bereits Planungen. Der Spiele- und Lesetreff konnte zeitweise für unsere Senioren wieder stattfinden.

Hier wird ganz deutlich, wie sehr unsere Senioren unter der Einsamkeit gelitten haben. Der Spiele- und Lesetreff erfreut sich zunehmender Beliebtheit. An dieser Stelle möchte ich allen Engagierten vom Beirat und darüber hinaus danken, dass sie es ermöglicht haben, diesen Spiele- und Lesetreff unter erschwerten Bedingungen zumindest zeitweise anzubieten. Die Herbstakademie hat stattgefunden mit dem Thema Kriegsenkel und einer Ausstellung mit Bildern von Uwe Appold.

Nicht nur Gemeindemitglieder haben am Lebendigen Adventskalender mitgewirkt. Sie haben ein Fenster adventlich dekoriert und Nachbarn und Passanten eingeladen auf das Wesentliche von Advent zu schauen.

Vom 12.11.2021 bis 14.11.2021 reisten vierzehn alleinerziehende Mütter in das Haus Meedland nach Langeoog. Aufgrund der Pandemie musste diese Wochenendfreizeit im November 2020 und im Juni 2021 abgesagt werden. Nun konnte die Reise endlich angetreten werden, in der die Mütter der „Ein-Eltern-Familie“ bewusst die freie Zeit beim gemeinsamen Erfahrungsaustausch in Gesprächen, langen Spaziergängen am Strand und die Ruhe der Landschaft genießen konnten. Eine sehr segensreiche Arbeit, die unsere Gemeindehelferin da macht.

Zur Zeit beschäftigt uns der Zukunftsprozess des Kirchenkreises mit der Stellenplanung. Wie überall im kirchlichen Bereich weisen die Prognosen auf eine Reduzierung der Gemeindegliederzahl hin. Dieses hat Auswirkungen auf die personelle Ausstattung. In diesem Zusammenhang wird die Regionalisierung, d.h. die Zusammenarbeit der Gemeinden vor Ort immer bedeutsamer.

Ich komme nun zum Ende meines Berichts.

Ich bin sehr zuversichtlich, und da vertraue ich auch der Wissenschaft, dass in diesem Jahr kirchliches Leben wieder präsenter und öffentlicher werden kann. Dazu wird unser Stadtpastor, Herr Knöfler, einiges beitragen können und wollen und Ihnen und Euch von den Planungen berichten.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.